BSLA-Unternehmerforum zur Cyber-Security in Büros

«Niemand wusste, wie es passieren konnte. Und plötzlich waren alle Daten verschlüsselt. Ich erhielt eine Lösegeldforderung von 30’000 Franken.» Das Unternehmerforum BSLA vom 23. Mai machte deutlich: Cyber-Security kann existenzbedrohend sein.

Es braucht Mut, über erfolgreiche Cyberangriffe öffentlich zu sprechen. Wer rückt unangenehme Themen gerne ins Rampenlicht? Mut bewiesen haben Michael Gersbach und Patrick Altermatt: Sie haben ihre einschlägigen Erfahrungen und Learnings am Unternehmerforum BSLA vom 23. Mai in Aarau im Kreis der BSLA-Büros geteilt.

Das Schlusswort von Patrick Altermatt vorweg: «Wir möchten Euch Angst machen: Eine Cyber-Attacke kann jede Firma treffen. Und kann existenzbedrohend für Büros aller Grösse sein. Das Thema ist Chefsache.»

Wie kann man sich nun wirklich besser schützen und auf den Ernstfall vorbereiten?

«Es kann alle Unternehmen treffen – egal von wie gross sie sind», erklärte Roger Hiestand, Geschäftsführer der BREVIT AG . Sinnvoll ist eine externe Analyse der Sicherheitslücken. Die Kosten sind überschaubar. Die Umsetzung kann sehr niederschwellig sein. Sein Fazit: «Sei nicht die Frucht, die sich am einfachsten pflücken lässt.» Erste kleine Schritte schützen mehr als Grossprojekte, die man vor sich hinschiebt.

Jonathan Ruh, Geschäftsführer der Digitalmaterial AG, hielt fest: Das menschliche Handeln im Betrieb ist für mindestens zwei Drittel der erfolgreichen Cyber-Attacken verantwortlich. Rasch ist auf einen Link in einem Mail geklickt, der riesige Schäden verursachen kann. Einfache Massnahmen schützen. Besonders die Sensibilisierung für Gefahren ist zentral. Kostenloste Schulungen sind auf LinkedIn oder beim Bundesamt für Cybersicherheit vorhanden.

Was tun, wenn es wirklich zum Cyber-Vorfall gekommen ist? Urs Wiederkehr, Leiter Fachbereich Digitale Prozesse beim SIA plädierte für eine frühzeitige Planung von möglichen Notfällen und Krisen. Feuerwehr und Sanität wissen genau, was im Notfall wann zu tun ist. Dies muss auch für die Geschäftsführung von Unternehmen im Krisenfall gelten. Die Inputs von Urs Wiederkehr spiegelte Andreas Albrecht mit den eigenen Erfahrungen eines Cyber-Angriffs.

Die Lernkurve am Anlass war für alle Anwesenden steil, dies zeigte die die von Patrick Schoeck moderierte Diskussions- und Fragerunde. Das grosszügige Teilen von herausfordernden Ereignissen in einzelnen Büros leistet einen wesentlichen Beitrag, um als Branche miteinander besser aufgestellt und für die Zukunft gerüstet zu sein.