Jetzt und bald
Am Rapperswiler Tag 2022 sollte es um die Gegenwart der Landschaftsarchitektur gehen. Viele Referenten nahmen das Tagungsthema «Jetzt» allerdings zum Anlass, in die Zukunft zu denken.
«Vieles, was vor wenigen Jahren noch unmöglich schien, kann plötzliche Realität werden: Fassaden sind grün, Strassen werden bespielt, Ferien finden zu Hause statt, ein Garten oder ein Park um die Ecke ist wichtiger als der eigene Parkplatz.» schrieb das Komitee der wichtigsten Landschaftsarchitekturtagung der Deutschschweiz in seiner Ausschreibung. Die Tagung, welche die OST Ostschweizer Fachhochschule, der BSLA Bund Schweizer Landschaftsarchitekten und Landschaftsarchitektinnen und der SIA gemeinsam veranstalteten, wollte nicht mehr als «die Weichen zu einem visionären Umgang mit unserem Lebensraum» stellen. So wurde der Rapperswiler Tag 2022 zu einem Tag der Forderungen.
Forderung 1: Claudia Moll, Co-Präsidentin der BSLA, verlangte von ihren Berufskolleginnen und -kollegen mehr radikale Thesen und radikale Umsetzungen. Nur so lasse sich die Diskussion um Zukunft der Landschaftsarchitektur anregen, sagte die wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bundesamt für Umwelt.
Forderung 2: Patrick Blarer, Vertreter des SIA, forderte in seinem Grusswort mehr konkrete politische Arbeit von den Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmern: Würden mehr Landschaftsarchitektinnen und -architekten in die (Lokal)Politik einsteigen, würde das ihre Wahrnehmung als Spezialisten für den Freiraum fördern, so der Architekt.
Dann kam Matthias Daum. Der Leiter der Schweizer «Zeit»-Seiten nutzte die Gelegenheit für eine Nestbeschmutzung. Er forderte mehr selbstkritische Analyse von der Zunft: Wieso interessieren sich die Landschaftsarchitektinnen und -architekten nicht dafür, wie gebaute Landschaftsarchitektur ankommt, fragte er in den Saal.
Der ganze Bericht von Roderick Hönig auf hochparterre.ch